Was ist Kunstherapie Fachrichtung Malen und Gestalten? Malen bedeutet in Beziehung treten mit sich selbst. Die prozessorientierte Mal- und Kunsttherapie ist eine Form, welche an den natürlichen Fähigkeiten des Menschen zu Kreativität und Ausdruck ansetzt. Die Bilder und Figuren, welche beim Malen und Gestalten entstehen, sind der “sichtbare Ausdruck” unserer bewussten, wie auch unbewussten Emotionen.
Durch die kreative Arbeit mit unseren inneren Bildern, welche wir nach Aussen auf das Blatt Papier bringen, lernen wir unsere Gefühle besser kennen. Dadurch werden auch Selbstheilungskräfte aktiviert. Indem Inneres im Aussen gestaltet und sichtbar wird, verändert sich das Innere.
Wir sind aktive Mitgestalter/innen unseres Lebens. Durch die Auseinandersetzung mit Farben, Ton oder weiteren Materialien (Gips etc.) wird es möglich, sich in belastenden Lebenssituationen neu zu finden. Ich orientiere mich dabei an vorhandenen Ressourcen der Klienten.
Dieser achtsam begleitete Prozess befreit, lässt durch sichtbare Gestaltarbeiten neue Wege aufzeigen, welche Hoffnung, Vertrauen, Selbstvertrauen bewirken. Es wird an Bildern, Figuren, welche im Prozess entstehen, gearbeitet.
Im Mittelpunkt steht der Mensch mit dem, was er durch das Bild oder einer Figur (z.B. Ton) zum Ausdruck bringen will. Wichtig ist mir auch das begleitende Gespräch, die Befindlichkeit des Klienten steht im Mittelpunkt.
Die Kunst- und Traumatherapie eigent sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Es geht in keiner Weise um Leistung, sondern um das Ausdrücken Ihrer emotionalen Befindlichkeit.
Für das gegenseitige Kennenlernen ist ein erstes Gespräch erforderlich. Dabei werden Ihre Vorstellungen und Erwartungen an die Mal- und Kunsttherapie und Ihre persönliche Situation besprochen. Danach dürfen Sie einen Mal- oder Gestaltungsauftrag ausführen.
Kontakt
Entscheiden Sie sich für eine Mal- und Kunsttherapie, besprechen wir zusammen die Therapieziele und werden jene von Zeit zu Zeit überprüfen. Die Bilder, welche Sie gestalten, gehören Ihnen. Ist die Therapie beendet, nehmen Sie alle Arbeiten mit.
Jetzt Termin buchen
Es gibt Situationen, welche im Leben eines Menschen eine grössere Bedeutung haben als andere. Einige verbleiben stets im Bewusstsein.
Zu jenen zählen mit Bestimmtheit die Geburt eines Kindes, der Tod eines nahen Angehörigen oder das Bewusstsein des eigenen bevorstehenden Todes.
Solche Gefühle sind sehr schmerzhaft, können in eine grosse Leere/Hoffnungslosigkeit führen. In solchen Prozessen ist es wichtig, wie wir mit diesem Schicksal umzugehen wissen.
Kunsttherapie kann mit ihren vielseitigen Möglichkeiten des nonverbalen Ausdrucks wertvolle, stabilisierende Hilfe anbieten. In kleinen, bewussten Schritten wird es dem Betroffenen ermöglicht, seinen Schmerz des Loslassens zu verarbeiten.
Sterbende Menschen hinterlassen mit ihrer kreativen Arbeit, bei welcher sie achtsam begleitet werden, ein Vermächtnis für ihre geliebten Angehörigen.
Bilder können Brücken sein, Vermittler zwischen den Hinterbliebenen und einem verstorbenen Menschen. Ein letztes für sterbende Menschen gewähltes Bild, welches sie selbst oder mit Unterstützung von mir malen/gestalten, darf entstehen.
Ganz wichtig ist bei Betroffenen, dass ich ihnen zu verstehen gebe, dass sie nur das selbst tun müssen, was wirklich möglich und ihnen wichtig ist.
Nach der ersten Bildgestaltung wird mir mitgeteilt, welche Symbole auf dieser Leinwandfläche gewünscht werden. Meistens entscheiden sich die Betroffenen und ihre Angehörigen für das Herzsymbol oder Handabdrücke. Die Angehörigen dürfen sich bei dieser letzten Bildgestaltung ihres geliebten Menschen mitbeteiligen, damit ein Familien-Abschiedsbild entstehen darf.
«Wenn du den Geist des Todes wirklich sehen willst, musst du dein Herz zum Körper des Lebens hin öffnen. Denn Leben und Tod sind eins, wie der Fluss und das Meer eins sind.»
Aus der Prophet von Khalil Gibran
Erklärung Mal-Diktat
Wenn der sterbende Mensch nicht mehr in der Lage ist, selbst zu malen, bin ich mit meiner Empathie und beruflichen Kompetenz gefordert, gemeinsam mit ihm ein Bildmotiv zu definieren. Die Methode des «Malens nach Diktat» wird vom Patienten oft gewünscht, wenn die Bereitschaft zum Gestalten eigener Bilder nicht mehr besteht. Die Patienten können sich beim Beobachten meiner Bildgestaltung gut entspannen. Es entsteht beim Patienten ein Gefühl, als ob er selbst malen würde.